KRANKENHAUS

Teilnahme an der neuen Versorgungsform​

Wenn Sie als operierendes Zentrum eines Krankenhauses Interesse haben, an der neuen Versorgungsform der Prähabilitation teilzunehmen, können Sie jederzeit mit unserem Studienzentrum Kontakt aufnehmen.

Foto: Franziska Joseph

Voraussetzungen für eine Teilnahme

Krankenhäuser mit operierenden Zentren als Partner identifizieren im Rahmen der Indikationsstellung Patienten, die ein Gebrechlichkeitssyndrom aufweisen und bieten diesen dann die Teilnahme an der neuen Versorgungsform an. Bei Teilnahme findet dann eine Entscheidungsfindungskonferenz zur Planung der Prähabilitation statt. An ihr nehmen Vertreter der Chirurgie und Anästhesie, der Physiotherapie und Krankenpflege sowie der/die Patient*in selbst und ein*e Angehörige*r teil. Die damit verbundenen Aufwände werden für das Krankenhauspersonal vergütet.

Als OP-Indikationen der eingeschlossenen Patienten ab 70 Jahren kommen alle Verfahren in Frage, bei denen:

Weiterhin sind Kooperationen im wissenschaftlichen Bereich möglich.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Wenn Sie gerade planen, sich einer Operation zu unterziehen und ein Interesse haben, an unserer Studie teilzunehmen, können Sie uns gerne kontaktieren:

Studienleitung: Univ.-Prof. Dr. Claudia Spies
Koordination: Dr. Katrin Schmidt
Tel.: +49(30) 450 631 245
projekt-praep-go@charite.de

Vorbestehende Gebrechlichkeit führt zu postoperativen Komplikationen und Pflegebedürftigkeit

Eine Operation im höheren Alter birgt mehr Risiken als für junge Patienten. [1] Postoperativ kann es zu vermehrter Pflegebedürftigkeit, weniger gesundheitsbezogener Lebensqualität und sozialer Einbindung kommen. Lange wurden als Ursache für solche Entwicklungen hauptsächlich das Alter der Patienten und die Schwere der Operation angenommen. Neuere Studien zeigen aber, dass vielmehr das Vorliegen einer so genannten Gebrechlichkeit (engl. „Frailty“) für den postoperativen Verlauf entscheidend ist. [2;3]

Foto: Halfpoint, Adobe Stock
Foto: Manuel Tennert

Gebrechlichkeit

Gebrechlichkeit (engl. Frailty) wird als Syndrom mit Einschränkungen im körperlichen, kognitiven und psychosozialen Bereich verstanden. [3] Bei diesem Begriff handelt es sich um ein klinisches Bild verschiedener Einschränkungen physiologischer Reserven, die im Fall von Stress, z.B. einer Operation, zu ernsten Konsequenzen führen kann. Kurz nach einer Operation und auch langfristig beobachtet man bei Menschen mit Gebrechlichkeit vermehrt postoperatives Delir [4], Infektionen, Herzinsuffizienz, Immobilität und Pflegebedürftigkeit [5] sowie langfristige kognitive Störungen [6].

Gebrechlichkeit

Gebrechlichkeit (engl. Frailty) wird als Syndrom mit Einschränkungen im körperlichen, kognitiven und psychosozialen Bereich verstanden. [3] Bei diesem Begriff handelt es sich um ein klinisches Bild verschiedener Einschränkungen physiologischer Reserven, die im Fall von Stress, z.B. einer Operation, zu ernsten Konsequenzen führen kann. Kurz nach einer Operation und auch langfristig beobachtet man bei Menschen mit Gebrechlichkeit vermehrt postoperatives Delir [4], Infektionen, Herzinsuffizienz, Immobilität und Pflegebedürftigkeit [5] sowie langfristige kognitive Störungen [6].

Die Häufigkeit des Gebrechlichkeitssyndroms wird mit 4-27.3% der Bevölkerung ≥ 65 Jahren angegeben [7], im perioperativen Setting sogar bis zu 50%. [8] Es handelt es sich also um eine große Patientengruppe, der man in Zukunft adäquate Präventionsmaßnahmen und wirksame Therapien anbieten möchte.

Das Projekt PRÄP-GO setzt an dieser Stelle an und bietet älteren Patienten mit Hinweisen auf eine vorliegende Gebrechlichkeit eine so genannte „Prähabilitation“ an.

Foto: Manuel Tennert

Prähabilitation

Die Prähabilitation ist eine im Vorfeld der Operation durchgeführte Therapiemaßnahme, die mit Elementen der

Patient*innen „prähabilitieren“, das heißt bestmöglich auf die bevorstehende Operation vorbereiten soll. Dies kann im stationären, teilstationärem oder ambulanten Rahmen durchgeführt werden.

Prähabilitation

Die Prähabilitation ist eine im Vorfeld der Operation durchgeführte Therapiemaßnahme, die mit Elementen der

Patient*innen „prähabilitieren“, das heißt bestmöglich auf die bevorstehende Operation vorbereiten soll. Dies kann im stationären, teilstationärem oder ambulanten Rahmen durchgeführt werden.

Foto: Manuel Tennert

Hierfür werden in einem gemeinsamen Entscheidungsprozess Therapieziele festgelegt, die auf die individuellen Problembereiche des*der Patient*in abgestimmt sind und jeweils mit einer für den*die Patient*in relevanten Alltagstätigkeit verknüpft sind.

Die 3-wöchige Prähabilitation besteht aus 15 Therapietagen mit 2 Behandlungseinheiten pro Tag auf Basis der definierten Therapieziele. Die Einheiten werden durch entsprechend qualifizierte Berufsgruppen durchgeführt, zusätzlich sollen die Patient*innen auch selbstständig üben.

Foto: Werner Popp

[1] Sacynzki, J.S. The New England Journal of Medicine, 2012
[2] Myrick C. et al., JAMA Surgery, 2019. Watt et al. 2018;
[3] Birkelbach et al., BMC anesthesiology, 2019.
[4] Leung, J. et al Anesthesia and Analgesia, 2011
[5] Kim, S. et al., JAMA Surgery, 2014
[6] Rana, M. et al., Anesthesiology Clinics, 2017
[7] Santos-Eggimann, B. et al., The Journals of Gerontology. Series A, Biological Sciences and Medical Sciences 2009
[8] Moyce, Z. et al Anaesthesia 2014; Sepheri et al The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery 2014.